Bremen, 12. August 2024 – Die im General Standard gelistete Energiekontor AG („Energiekontor“), einer der führenden deutschen Projektentwickler und Betreiber von Wind- und Solarparks mit Sitz in Bremen, hat ihre Projektpipeline im ersten Halbjahr 2024 planmäßig ausgebaut und weiterentwickelt. Spürbare Ergebnisbeiträge sollen insbesondere in den Geschäftsjahren 2025 und 2026 zum Tragen kommen. Mit Veröffentlichung der Halbjahreszahlen 2024 bestätigt Energiekontor sowohl die Prognose für das Geschäftsjahr 2024 als auch die Wachstumsstrategie 2023 bis 2028.
In einem anspruchsvollen Marktumfeld konnte Energiekontor seine Konzernumsatzerlöse im ersten Halbjahr 2024 um knapp ein Viertel auf 78,0 Mio. Euro steigern (H1 2023: 65,2 Mio. Euro). Im Wesentlichen infolge niedrigerer Bestandsveränderungen belief sich die Gesamtleistung auf 95,7 Mio. Euro (H1 2023: 110,5 Mio. Euro). Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahresstichtag. Die Betriebsausgaben sanken insgesamt leicht. Folglich betrug das Betriebsergebnis (EBIT) 23,8 Mio. Euro (H1 2023: 36,7 Mio. Euro). Bereinigt um ein deutlich verbessertes Zinsergebnis erwirtschaftete Energiekontor ein Konzernergebnis vor Steuern (EBT) in Höhe von 16,7 Mio. Euro (H1 2023: 27,8 Mio. Euro). Die Konzernsteuerquote belief sich auf 29,5 Prozent (H1 2023: 24,7 Prozent), was in einem Konzernergebnis nach Steuern in Höhe von 11,8 Mio. Euro resultierte (H1 2023: 21,0 Mio. Euro). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 0,85 Euro (H1 2023: 1,50 Euro).
Segment Projektierung und Verkauf mit Aufholpotenzial im zweiten Halbjahr 2024
Im ersten Halbjahr 2024 wurden erwartungsgemäß noch keine Projekte veräußert, sodass das Segment Projektierung und Verkauf noch nicht wesentlich zur Entwicklung des Konzernergebnisses beitragen konnte. Die externen Umsatzerlöse erhöhten sich im ersten Halbjahr 2024 zwar spürbar auf 33,6 Mio. Euro (H1 2023: 19,8 Mio. Euro), jedoch führten insbesondere niedrigere Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen und niedrigere sonstige betriebliche Erträge vorerst zu einem Segment-EBT in Höhe von 0,8 Mio. Euro (H1 2023: 9,3 Mio. Euro). Nach dem Berichtsstichtag veräußerte Energiekontor ein Windpark-Repowering-Projekt in Niedersachsen sowie die Projektrechte für ein Windparkprojekt in Nordrhein-Westfalen.
Im ersten Halbjahr 2024 nahm Energiekontor insgesamt drei Windparks mit einer Gesamterzeugungsleistung von rund 79 Megawatt in Betrieb (Geschäftsjahr 2023: 76 Megawatt). Bis auf einen Windpark im Eigenbestand betraf dies ein veräußertes deutsches und ein schottisches Projekt. Sechs Wind- und zwei Solarparks mit einer Gesamterzeugungsleistung von rund 288 Megawatt befanden sich in Deutschland und in Großbritannien zum Berichtsstichtag im Bau bzw. lag der Financial Close vor (31.12.2023: 316 Megawatt). Davon sollen zwei Wind- und zwei Solarparks mit insgesamt mehr als 100 Megawatt mit Inbetriebnahme in das Eigenparkportfolio von Energiekontor übernommen werden.
Außerdem lagen zum Berichtsstichtag insgesamt 31 Baugenehmigungen für eine Gesamterzeugungskapazität von knapp einem Gigawatt vor (31.12.2023: 748 Megawatt). Etwas mehr als die Hälfte davon betrifft das britische Projektgeschäft. Die andere Hälfte bezieht sich auf deutsche Projekte und nun erstmals auch auf zwei genehmigte französische Solarprojekte. Nach dem Berichtsstichtag hatte Energiekontor außerdem drei weitere Baugenehmigungen für Windprojekte in Großbritannien und Deutschland erhalten.
Stromerzeugungssegment liefert wesentlichen Beitrag zum Konzernergebnis
Die externen Umsatzerlöse des Segments Stromerzeugung in konzerneigenen Wind- und Solarparks bewegten sich im ersten Halbjahr 2024 in etwa auf Vorjahresniveau und beliefen sich auf 41,8 Mio. Euro (H1 2023: 42,5 Mio. Euro). Das Segment-EBT verringerte sich hingegen auf 14,3 Mio. Euro (H1 2023: 16,5 Mio. Euro).
Die Gesamterzeugungskapazität des konzerneigenen Bestands an Wind- und Solarparks belief sich zum 30. Juni 2024 auf rund 384 Megawatt. Die Bruttostromproduktion der Eigenparks erreichte im ersten Halbjahr 2024 rund 320 Gigawattstunden (H1 2023: 337 Gigawattstunden).
Der konzerneigene Windpark Jacobsdorf, der im Geschäftsjahr 2023 nicht in Betrieb war, wurde Mitte Februar 2024 wieder vollständig in Betrieb genommen. Der seit Mitte Oktober 2023 wegen wiederholter Rotorblattschäden stillstehende Windpark Alfstedt ist weiterhin nicht in Betrieb. Bis zur Finalisierung des beauftragten Gutachtens zur Feststellung der Schadensursache, das für Herbst 2024 zu erwarten ist, arbeiten Energiekontor und der Hersteller General Electric an der Wiederinbetriebnahme der mittlerweile zum Teil freigegebenen Windenergieanlagen.
Energiekontor plant außerdem die Überführung der beiden sich derzeit im Bau befindlichen Solarparks Seukendorf und Letschin mit einer Gesamterzeugungsleistung von rund 72 Megawattpeak in den Eigenbestand. Darüber hinaus befinden sich seit April 2024 die beiden Repowering-Windparks Oederquart und Würselen in der Errichtung, die zukünftig ebenfalls mit insgesamt rund 35 Megawatt zum Ertrag des Segments beitragen sollen. Mit Inbetriebnahme der genannten Parks wird sich die Gesamterzeugungskapazität des konzerneigenen Portfolios auf nahezu 500 Megawatt erhöhen. Darüber hinaus sollen im laufenden Geschäftsjahr weitere Projekte den Financial Close und damit die Baureife erreichen, die ebenfalls größtenteils für den Eigenbestand von Energiekontor vorgesehen sind.
Solide Entwicklung des Segments Betriebsentwicklung, Innovation und Sonstiges
Das Segment Betriebsentwicklung, Innovation und Sonstiges verzeichnete eine Umsatz- und Ergebnisentwicklung auf Höhe bzw. unterhalb des Vorjahresniveaus. Die externen Umsatzerlöse betrugen im ersten Halbjahr 2024 2,7 Mio. Euro (H1 2023: 2,8 Mio. Euro). Das Segment-EBT ging auf 1,6 Mio. Euro zurück (H1 2023: 2,0 Mio. Euro). Das Segmentergebnis verminderte sich insbesondere infolge der zuvor beschriebenen Einflussfaktoren auf die Stromerträge als Grundlage der Betriebsführungserlöse.
Erfolgreicher Ausbau der Projektpipeline
Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen ist es Energiekontor im ersten Halbjahr 2024 gelungen, das historisch hohe Niveau seiner attraktiven und werthaltigen Projektpipeline weiter auszubauen. Insgesamt erhöhte sich die Gesamterzeugungsleistung aller Projekte (ohne Zurechnung der US-Projekte) auf rund 11,0 Gigawatt (31.12.2023: 10,7 Gigawatt). Einschließlich der US-Projektrechte lag die Projektpipeline bei mehr als 12,0 Gigawatt (31.12.2023: rund 11,7 Gigawatt).
Besonders erwähnenswert ist die kontinuierliche Steigerung der Projekte, die sich bereits in einer der reifen Projektentwicklungsphasen drei bis fünf befinden, in denen rund 90 Prozent der Wertschöpfung eines Projekts realisiert werden. Die Gesamterzeugungsleistung der Projekte in diesen fortgeschrittenen Entwicklungsphasen erhöhte sich erneut auf rund 2,5 Gigawatt. Auch die technologische Diversifizierung konnte Energiekontor wie geplant weiter vorantreiben. Der Anteil an Solarprojekten an der gesamten Projektpipeline beläuft sich auf ca. ein Drittel.
Fortschritte im Geschäftsjahr 2024 als wichtiger Beitrag fürzukünftiges Wachstum
Vor dem Hintergrund der weiterhin eingeschränkten Verfügbarkeiten von Windkraftanlagen und anderen Großkomponenten in Verbindung mit langen Lieferzeiten geht Energiekontor unverändert davon aus, die meisten sich aktuell im Bau befindlichen Projekte und die Projekte, für die der Financial Close für 2024 geplant ist, erst in den beiden Folgejahren in Betrieb nehmen zu können. Infolgedessen wird sich das Ergebnispotenzial aus diesen Projekten im Geschäftsjahr voraussichtlich noch nicht voll entfalten können und sich überwiegend in die Jahre 2025 und 2026 verschieben. Hinzu kommen die bekannten möglichen Verzögerungen beim Ausbau der überregionalen Netze in Großbritannien, die der dortige Übertragungsnetzbetreiber im ersten Quartal 2024 verkündet hatte, weshalb auch an dieser Stelle potenzielle Ergebnisverschiebungen nicht ausgeschlossen werden können. Trotz der durch externe Faktoren bedingten Verzögerungen laufen für einzelne britische Projekte aktuell Verkaufsprozesse, die noch vor Jahresende zum Abschluss gebracht werden sollen, um aus den Projektverkäufen gegebenenfalls noch einen EBT-Beitrag für 2024 in Großbritannien zu generieren.
Angesichts dieser Rahmenbedingungen geht Energiekontor weiterhin davon aus, dass das Konzern-EBT für das Geschäftsjahr 2024 aller Voraussicht nach spürbar unter dem Konzern-EBT 2023 liegen wird und bestätigt seine EBT-Prognose für den Konzern in einer Bandbreite von 30 bis 70 Mio. Euro. Eventuelle Ergebnisverschiebungen werden in den Geschäftsjahren 2025 und 2026 zum Tragen kommen und in diesen beiden Geschäftsjahren zu einer EBT-Steigerung oberhalb des linearen jährlichen Wachstumspfades der Wachstumsstrategie 2023 bis 2028 führen, mit der Energiekontor die Erreichung von rund 120 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2028 anstrebt.
„Das Geschäftsjahr 2024 ist und bleibt herausfordernd. Es ist geprägt von einer Vielzahl geopolitischer Krisen in Kombination mit einem sehr anspruchsvollen Marktumfeld. Umso wichtiger ist es, dass wir unseren Fokus auf unser nachhaltiges Geschäftsmodell und unsere Stärke als erfahrener und ausdauernder Wegbereiter für den Ausbau der erneuerbaren Energien richten“, so Peter Szabo, Vorstandsvorsitzender der Energiekontor AG. „Aufgrund der verlängerten Projektrealisierungszeiten und der damit verbundenen Ergebnisverschiebungen befinden wir uns mit dem laufenden Geschäftsjahr in einer Übergangsphase, sodass das Geschäftsjahr 2024 zumindest nicht unmittelbar an den überdurchschnittlichen Erfolg des Vorjahres anknüpfen wird. Das erste Halbjahr 2024 konnten wir indessen hervorragend nutzen, um wichtige Weichen für die kommenden Jahre und die Erreichung unserer Fünfjahresstrategie zu stellen.“
Der Halbjahresbericht 2024 ist unter https://www.energiekontor.de/investor-relations/finanzberichte.html einsehbar, außerdem der Geschäftsbericht zum Geschäftsjahr 2023, der zusätzliche Erläuterungen zur Wachstumsstrategie 2023 bis 2028 enthält.
Über die Energiekontor AG
Eine solide Geschäftspolitik und viel Erfahrung in Sachen erneuerbare Energien: Dafür steht Energiekontor seit über 30 Jahren. 1990 in Bremerhaven gegründet, zählt das Unternehmen zu den Pionieren der Branche und ist heute einer der führenden deutschen Projektentwickler. Das Kerngeschäft erstreckt sich von der Planung über den Bau bis hin zur Betriebsführung von Wind- und Solarparks im In- und Ausland. Darüber hinaus betreibt Energiekontor 38 Wind- und Solarparks mit einer Gesamtnennleistung von mehr als 380 Megawatt im eigenen Bestand. Mehr als 100 Megawatt, die ebenfalls für das Eigenbestandsportfolio vorgesehen sind, befinden sich derzeit im Bau. Auch wirtschaftlich nimmt Energiekontor eine Pionierrolle ein und möchte in allen Zielmärkten schnellstmöglich die ersten Wind- und Solarparks unabhängig von staatlichen Förderungen zu Marktpreisen realisieren.
Neben dem Firmensitz in Bremen unterhält Energiekontor Büros in Bremerhaven, Hagen im Bremischen, Aachen, Augsburg, Berlin, Berlin-Spandau, Potsdam und Hildesheim. Außerdem ist das Unternehmen mit Niederlassungen in England, Schottland, Portugal, Frankreich und den Vereinigten Staaten vertreten.
Die stolze Bilanz seit Firmengründung: Mehr als 160 realisierte Wind- und Solarparkprojekte mit einer Gesamtnennleistung von rund 1,4 Gigawatt. Das entspricht einem Investitionsvolumen von mehr als 2 Mrd. Euro (31. Dezember 2023). Die im Geschäftsjahr 2023 deutlich ausgebaute Projektpipeline (10,7 Gigawatt ohne US-Projektrechte) zeigt die künftigen Wachstumspotenziale und den möglichen Beitrag, den Energiekontor zum Ausbau der erneuerbaren Energien leisten kann.
Die Aktie der Energiekontor AG (WKN 531350/ISIN DE0005313506/General Standard) ist im SDAX und TecDAX der Deutschen Börse in Frankfurt notiert und kann an allen deutschen Börsenplätzen gehandelt werden.
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