In Bremerhaven gründen Günter Lammers und Dr. Bodo Wilkens die Energiekontor Windkraft GmbH1. Voraussetzung dafür ist das zum Jahresende verabschiedete Stromeinspeisegesetz, das der jungen Windkraftbranche den Weg in den Strommarkt ebnet.
In den ersten Jahren ist das Unternehmen vor allem an der niedersächsischen Nordseeküste aktiv. Der erste Windpark entsteht 1994 in Misselwarden, in der Nähe von Bremerhaven. Zehn Anlagen mit je 500 Kilowatt Nennleistung werden dort installiert – die damals größten am Markt.
In Griechenland und Portugal gründet Energiekontor die ersten Tochtergesellschaften im europäischen Ausland. 1999 folgt die erste Niederlassung in Großbritannien, das heute zusammen mit Deutschland zu den Kernmärkten des Unternehmens zählt. 2016 kommt außerdem ein Büro in den Niederlanden hinzu.
Windparks mit einer Leistung von über 200 Megawatt hat das Unternehmen inzwischen errichtet. Um im Ausland verstärkt expandieren zu können, folgt im Jahr 2000 der Gang an die Börse. Die Energiekontor Aktiengesellschaft entsteht. Sie wird ab 2008 auch die Unternehmensanleihen emittieren.
Moderne Windräder gewinnen immer stärker an Leistung und Effizienz. Das ermöglicht den Austausch älterer Anlagen durch neue, leistungsfähigere – das sogenannte Repowering. Im Windpark Misselwarden führt Energiekontor 2001 die ersten Repowering-Maßnahmen durch. Die Nennleistung der umgerüsteten Anlagen steigt dadurch um 30 Prozent. Heute ist bereits eine Vervielfachung der Anlagenleistung an einem Standort möglich.
Die Energiekontor Finanzierungsdienste GmbH & Co. KG wird gegründet. Ihre Aufgabe ist die Zwischen- und Projektfinanzierung von Windenergieprojekten im In- und Ausland. Bis 2016 werden die Gesellschaft und weitere Tochtergesellschaften über 20 Windparks in StufenzinsAnleihen finanzieren.
Bereits 2001 hat Energiekontor mit der Planung von Windparks auf dem Meer begonnen. Drei Jahre später ist es dann so weit: Der Offshore-Windpark Borkum Riffgrund West erhält die Errichtungsgenehmigung. Es ist das erste von drei Offshore-Projekten, das Energiekontor bis zur Baureife projektieren und veräußern wird.
Über diese Nennleistung verfügen die Windparks, die Energiekontor bis 2009 geplant und errichtet hat. Sie stehen in den deutschen Schwerpunktregionen der Gruppe in Norddeutschland und Nordrhein-Westfalen sowie in den Ländermärkten Portugal und Großbritannien. Das Investitionsvolumen beläuft sich insgesamt auf über 720 Millionen Euro.
Das Kerngeschäft Windenergie hat Energiekontor 2010 um die Entwicklung von Photovoltaikstandorten ergänzt. Im selben Jahr errichtet das Unternehmen das erste Solardach auf dem Bremerhavener Innovations- und Gründerzentrum.
Als unabhängiger Stromproduzent betreibt die Energiekontor-Gruppe seit 2002 auch eigene Windparks in Deutschland und Portugal. Zum Jahreswechsel 2012/ 2013 kommen erstmals auch zwei britische Projekte hinzu. Der Eigenparkbestand wird in den kommenden Jahren weiter wachsen. Der Verkauf des produzierten Stroms sorgt für kontinuierliche Einnahmen.
In Nordrhein-Westfalen nimmt Energiekontor den Windpark Zülpich offiziell in Betrieb. Zwei der sieben Windräder gehören Bürgern vor Ort, die übrigen fünf hat ein Infrastrukturfonds übernommen.
25 Jahre nach der Unternehmensgründung hat Energiekontor rund 580 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von über 840 Megawatt realisiert. Das entspricht einem Investitionsvolumen von mehr als 1,3 Milliarden Euro. In seinen europäischen Schwerpunktregionen bereitet sich das Unternehmen intensiv auf die kommenden Ausschreibungen für erneuerbare Energien vor; für das Projekt Nadrensee in Mecklenburg-Vorpommern erhält es den Zuschlag in der ersten Runde der deutschen Pilotausschreibungen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen.
Das Ausschreibungspilotprojekt Nadrensee hat Energiekontor erfolgreich realisiert und den Zuschlag für einen weiteren Solarpark in Brandenburg erhalten. Auch alle 2016 zu errichtenden Windparks gehen bis zum Jahresende wie geplant ans Netz, darunter drei Repowering-Projekte mit zusammen 27,4 Megawatt Leistung. Darüber hinaus hat sich das Unternehmen zahlreiche Genehmigungen gesichert: Allein in Deutschland betreffen sie Windparks mit insgesamt rund 80 Megawatt Leistung. Da diese Genehmigungen bereits Ende 2016 vorlagen, können die Projekte unabhängig von den 2017 startenden Ausschreibungsverfahren für erneuerbare Energien umgesetzt werden. Auch in Großbritannien liegen zum Jahresende Genehmigungen für etwa 20 Megawatt Windkraft vor.
Auf Basis der 2016 erlangten Genehmigungen konnte 2017 eine Rekordanzahl von Windparks errichtet werden. Insgesamt wurden bis zum Jahresende zehn Projekte mit einer Gesamtleistung von 67 Megawatt fertiggestellt und in Betrieb genommen.
In Großbritannien wird mit dem Bau des Windparks Withernwick II begonnen, der ohne staatliche Förderung allein auf Basis von langfristigen Stromabgabeverträgen betrieben wird. In Deutschland gelingt Energiekontor 2019 der Abschluss eines langfristigen Stromabnahmevertrages (PPA) für einen Solarpark mit 85 Megawatt Leistung. In beiden Märkten zeigt Energiekontor, dass Strom aus Solar- oder Windparks zu Marktbedingungen konkurrenzfähig ist.
Im Jahr des 30-jährigen Firmenjubiläums hat Energiekontor seit seinem Bestehen mit 126 Windparks und zehn Solarparks eine Gesamtleistung von über einem Gigawatt installiert. Das zukünftige Wachstum wird mit Erfolgen in Ausschreibungsverfahren für Windprojekte sowie Solarprojekte mit insgesamt knapp 50 MW gesichert. Eine weitere Unterstützung für das nachhaltige Wachstum des Unternehmens ist die erneute Auszeichnung als familienfreundliches Unternehmen im Jahr 2020.
Der Eigenbestand an Wind- und Solarparks der Energiekontor AG erreichte im Jahr 2021 330 MW. Durch den Verkauf des in den Wind- und Solarparks erzeugten Stroms werden kontinuierliche Erträge generiert. Zusammen mit den stetigen Einnahmen aus der Betriebsführung von Eigen- und Fremdparks sorgen die Erträge aus dem Stromverkauf für eine finanzielle Stabilität und bilden die Grundlage für ein nachhaltiges Wachstum des Unternehmens.
Energiekontor steigt in den SDAX auf. Die Aufnahme in den SDAX erfolgt zum 19. September 2022. Der Aufstieg in den SDAX markiert einen weiteren wesentlichen Meilenstein in der über 30-jährigen Erfolgsgeschichte des Unternehmens und dem Börsengang vom 25. Mai 2000. Seitdem hat sich der Kurs der Energiekontor AG von EUR 19,60 zum Börsenstart auf EUR 85,40 am 5. September 2022 erhöht. Die Marktkapitalisierung der Energiekontor liegt bei rund 1,2 Milliarden Euro.
Vor dem Hintergrund der planmäßigen Überprüfung der Zusammensetzung der DAX-Indexfamilie Anfang September 2023 durch die Deutsche Börse ist Energiekontor mit Wirkung zum 18. September 2023 in den TecDAX aufgenommen worden. Damit notiert Energiekontor nun auch im TecDAX und ergänzt die bereits bestehende Mitgliedschaft im SDAX. Die zusätzliche Aufnahme in den TecDAX markiert einen weiteren wesentlichen Meilenstein in der langjährigen Erfolgsgeschichte des Unternehmens.