Es gibt Windstärken, denen zollt auch die Windbranche Respekt: so etwa den Orkanböen von Sturmtief Sebastian, das die »Husum Wind« am 13. September zeitweise lahmlegte. Doch getreu ihrem Motto »Wir sind Wind« hatten die Veranstalter die Situation schnell wieder im Griff und brachten die Messe zu einem erfolgreichen Abschluss. Rund 700 Aussteller waren in das kleine nordfriesische Städtchen gekommen und nutzten die Möglichkeit, ihre Innovationsstärke zu zeigen und wertvolle Kontakte zu knüpfen.
»Deutschland ist einer der innovativsten Kernmärkte der Branche. Hier sind die Weltmarktführer zu Hause. Die Industrie setzt auf Erneuerbare«, sagt Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie. Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung etwa hätten die deutlichen Ankündigungen zur schnellen Steigerung der E-Mobilität sichtbar gemacht, dass der Bedarf an erneuerbaren Energien steigen werde. Hier wird die neue Bundesregierung gefordert sein, die Energiewende künftig auch im Verkehrs- und Wärmesektor ernsthaft voranzutreiben.
Auch die diesjährigen Ausschreibungsergebnisse unterstreichen die Innovationskraft und das Kostensenkungspotenzial der Branche. Speziell bei Windkraft an Land haben Sonderregelungen aber auch zu einer gewissen Wettbewerbsverzerrung geführt: So bekamen in den ersten beiden Ausschreibungsrunden vor allem Bürgerenergiegesellschaften den Zuschlag, die im Gegensatz zu den Projektentwicklern dieses Jahr noch keine Baugenehmigung für die geplanten Anlagen vorweisen müssen. Dort wurde regierungsseitig aber sehr zügig nachjustiert. Bereits ab Januar 2018 gelten für alle Marktteilnehmer die gleichen Bedingungen.
»Das aktuell bereits sehr niedrige Preisniveau stellt die gesamte Branche mit allen an der Projektrealisierung beteiligten Wertschöpfungsstufen vor große wirtschaftlicheHerausforderungen für 2018 und die nachfolgenden Jahre«, sagt Peter Szabo, Vorstandsvorsitzender der Energiekontor AG. »Gleichzeitig bieten derartige Veränderungsprozesse aber auch Marktchancen, die es zu nutzen gilt.« Energiekontor hält deshalb weiterhin an dem Ziel fest, im Markt für erneuerbare Energien die Preisführerschaft bei den Stromgestehungskosten zu übernehmen und mittelfristig sämtliche Projekte ohne Fördermaßnahmen zu realisieren.