Trotz Corona-Pandemie blickt Energiekontor auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2020 zurück. In Deutschland konnte das Unternehmen eine Reihe neuer Wind- und Solarparks veräußern. Außerdem sind die Projektpipelines im In- und Ausland gut gefüllt. Der Kurs der Energiekontor-Aktie honorierte die aussichtsreiche Entwicklung.
Schwerpunkt Windenergie: Gleich mehrere Projekte hat das Unternehmen 2020 auf dem deutschen Heimatmarkt sicher ins Ziel gebracht. In Nordrhein-Westfalen etwa wurden die Windparks Heinsberg und Beckum verkauft. Bei Beckum handelt es sich um ein 9 Megawatt starkes Repowering-Projekt, das im vierten Quartal in Betrieb gegangen ist. Heinsberg ist bereits seit 2017 am Netz; seine drei Anlagen verfügen zusammen über eine Nennleistung von 7,3 Megawatt und können rechnerisch den Jahresstrombedarf von knapp 4.600 Haushalten decken. Auch in Brandenburg kommt das Projektgeschäft voran: Hier hat Energiekontor den Windpark Boddin erfolgreich veräußert. Dabei handelt es sich um eine Einzelanlage mit 4,2 Megawatt Nennleistung; sie wird voraussichtlich Ende September den Betrieb aufnehmen.
Grünes Licht gab es außerdem für 22 Bestandswindparks, deren Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz am 31. Dezember 2020 endete. Die von ihnen produzierten Kilowattstunden werden seit Jahresbeginn über Stromabnahmeverträge (PPAs) vergütet, die Energiekontor mit verschiedenen Energieversorgern und industriellen Abnehmern geschlossen hat. Wo immer es möglich ist, strebt das Unternehmen außerdem ein Repowering der Parks an.
Schwerpunkt Solarenergie: Mit dem Solarpark Höttingen in Mittelfranken ging im Dezember bereits das vierte Photovoltaik-Projekt ans Netz, das Energiekontor 2020 verkauft hat. Der Park verfügt über eine Gesamtleistung von 8,3 Megawatt und dürfte jährlich rund 9,1 Millionen Kilowattstunden Ökostrom produzieren – genug, um im Schnitt etwa 3.000 Haushalte zu versorgen. Drei weitere Solarparks mit zusammen 13,3 Megawatt Leistung hat das Unternehmen im ersten Halbjahr veräußert. »Die Entwicklung von Solarparks spielt für Energiekontor eine zunehmend wichtigere Rolle«, sagt der Vorstandsvorsitzende Peter Szabo. »Die Aussichten sind sehr vielversprechend, da sich auch eine große Anzahl von Solarprojekten in unserer Entwicklungs-Pipeline befindet.« Zusammen mit den Windkraft-Projekten umfasst diese aktuell eine Kapazität von rund 4.800 Megawatt.
Aktie im Aufwärtstrend: Die positive Geschäftsentwicklung, aber auch die weltweit steigende Nachfrage nach erneuerbaren Energien ließen die Energiekontor-Aktie im vergangenen Jahr neue Höchststände erreichen.Zwar fand der Kursanstieg mit Ausbruch des Coronavirus in Italien zunächst ein jähes Ende, doch die Aktie erholte sich schnell wieder und verzeichnete Ende des dritten Quartals bereits ein Plus von 84 Prozent gegenüber dem Jahresanfang. Die Einigung der EU-Staaten auf ein höheres Klimaziel für 2030 und die Projektverkäufe im vierten Quartal trieben den Kurs zum Jahresende weiter an. Zudem sind die Aussichten für 2021 gut: In Schottland etwa liegen Energiekontor bereits Baugenehmigungen für acht größere Windparks vor. Und auch in Deutschland war das Unternehmen 2020 bei den Ausschreibungen im Wind- und Solarbereich erfolgreich.