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Wettbewerbsfähigkeit der Erneuerbaren steigt weiter

News vom 15.11.2023

Wie groß die wirtschaftlichen Vorteile regenerativer Energien mittlerweile sind, haben uns die explodierenden Kosten für fossile Brennstoffe im vergangenen Jahr drastisch vor Augen geführt. Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) steuert dazu nun eindrückliche Zahlen bei: Ihrem aktuellen Bericht »Renewable Power Generation Costs in 2022« zufolge sparten die seit dem Jahr 2000 installierten Ökostromanlagen im vergangenen Jahr weltweit mindestens 520 Milliarden US-Dollar an Brennstoffkosten ein. Ohne den Ausbau der Erneuerbaren, so die Energieexpert:innen, wäre der wirtschaftliche Umbruch infolge des Preisschocks bei fossilen Brennstoffen weitaus gravierender ausgefallen. Demnach wären viele Länder wohl nicht in der Lage gewesen, ihn mit öffentlichen Mitteln abzufedern.

»Für IRENA markiert das Jahr 2022 einen echten Wendepunkt beim Einsatz erneuerbarer Energien, da ihre Wettbewerbsfähigkeit trotz der anhaltenden Inflation der Rohstoff- und Anlagenkosten weltweit noch nie so groß war«, erklärt Francesco La Camera, Generaldirektor der IRENA. »Die vom historischen Preisschock am stärksten betroffenen Regionen haben sich als bemerkenswert resilient erwiesen, was großteils dem massiven Ausbau der Solar- und Windenergie im letzten Jahrzehnt zu verdanken ist.«

Insbesondere die Wettbewerbsfähigkeit von Solar- und Windstrom ist laut dem Bericht seit 2010 erheblich gestiegen: So sanken die weltweit durchschnittlichen Stromgestehungskosten von neuen Photovoltaikanlagen in diesem Zeitraum um 89 Prozent auf 4,9 US-Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2022. Bei der Windkraft an Land gingen die Kosten um 69 Prozent zurück auf durchschnittlich 3,3 US-Cent. Solarstrom war damit im vergangenen Jahr fast ein Drittel preiswerter als die kostengünstigste fossile Option, Windstrom lag sogar etwas mehr als die Hälfte darunter.

Den Preissturz bei Solarstrom und anderen fossilfreien Technologien belegt auch eine aktuelle Studie des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC. Interessant hier: Auch das Speichern des grünen Stroms in Batterien ist den Forschenden zufolge in den vergangenen zehn Jahren um 85 Prozent günstiger geworden. So seien solche Speichermedien heute bereits für unter 100 US-Dollar je Kilowattstunde zu haben – deutlich weniger, als in einer anderen Publikation von vor zwei Jahren für das 2030 vorausgesagt. »Es gibt schon Rechnungen, wonach der gesamte weltweite Energieverbrauch im Jahr 2050 komplett und kostengünstig durch Solar und andere Erneuerbare gedeckt werden könnte«, berichtet Felix Creutzig, Leitautor der Studie. Das sei zwar ein extrem optimistisches Szenario, es verdeutliche aber, dass die fossilfreie Zukunft möglich sei.