In den Ausbau der schottischen Projektpipeline hat Energiekontor in den vergangenen Jahren viel investiert. Jetzt nimmt die Realisierung der ersten Windparks Fahrt auf. Beim Projekt Longhill, gelegen in West Lothian, haben die Bauarbeiten kürzlich begonnen. Acht der modernsten Windkraftturbinen von Siemens Gamesa werden dort errichtet, jede von ihnen mit einer Nennleistung von 6,25 Megawatt. Der 50 Megawatt starke Park wird voraussichtlich eines der größten subventionsfreien Onshore-Projekte Großbritanniens sein. Die Inbetriebnahme ist für die zweite Jahreshälfte 2022 geplant. Gleiches gilt für das Windparkprojekt Sorbie in North Ayrshire. Dessen Anlagen werden es zusammen auf 13 Megawatt Nennleistung bringen. Noch im Juli soll der Bau beginnen.
Energiekontor hat die beiden Projekte bereits veräußert. »Wir haben unsere schottische Pipeline, die wir in den vergangenen Jahren aufgebaut haben, immer als sehr wertvoll angesehen«, sagt Peter Szabo, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Mit den beiden Verkäufen habe sich dieser Wert nun bestätigt.
Auch auf dem deutschen Heimatmarkt kommt die Projektierung gut voran. Hier wird unter anderem der Solarpark Theilenhofen errichtet. Das Projekt mit 9,2 Megawatt Gesamtleistung befindet sich im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und wird voraussichtlich im vierten Quartal ans Netz gehen. »Der deutliche Anstieg unserer Projektpipeline ist zu einem nicht unwesentlichen Teil auf die Fortschritte des Solarbereichs zurückzuführen«, berichtet Peter Szabo. »Mit Zuversicht schauen wir auf das zweite Halbjahr 2021, in dem allein in diesem Bereich große Photovoltaik-Projekte mit einem Volumen von mindestens 170 Megawatt in den Bau gehen werden.«
Darunter ist auch ein Solarpark in Mecklenburg-Vorpommern, den das Unternehmen ab kommendem Herbst in der Gemeinde Dettmannsdorf errichten will. Mit einer installierten Leistung von circa 52,3 Megawatt wird er jährlich rund 55,5 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren. Das reicht aus, um den durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von etwa 18.500 Haushalten zu decken. Mit der EnBW Energie Baden-Württemberg AG hat Energiekontor bereits einen langfristigen Stromabnahmevertrag für das Projekt geschlossen. Es ist das zweite Power Purchase Agreement (PPA) zwischen den beiden Partnern. Das in 2019 geschlossene PPA war das erste seiner Art in Deutschland überhaupt.
Insgesamt blickt Energiekontor sehr zufrieden auf den Start ins laufende Geschäftsjahr. Nachdem bereits 2020 Umsatz, Konzernergebnis und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) deutlich gesteigert werden konnten, setzt sich die positive Entwicklung 2021 fort.