Für die Dauer von 15 Jahren wird Energiekontor die Salzgitter Flachstahl GmbH mit mehr als 120 Gigawattstunden Solarstrom pro Jahr versorgen – das reicht aus, um rechnerisch jedes Jahr fast 84.000 Tonnen CO2 einzusparen. »Wir sind stolz darauf, mit der Lieferung unseres Stroms aus erneuerbaren Energien einen Beitrag zur industriellen Transformation in Deutschland leisten zu dürfen«, sagt Peter Szabo, Vorstandsvorsitzender der Energiekontor AG. »Starke Kooperationen wie die zwischen der Salzgitter Flachstahl GmbH als einem der führenden Hersteller hochwertiger Stahlprodukte und uns als unabhängigem Energieversorger machen die Energiewende erst möglich.«
Konkret geht es um zwei Solarparkprojekte, die Energiekontor kürzlich zur Baureife geführt hat und für die beide Unternehmen im September langfristige Stromlieferverträge, sogenannte Power Purchase Agreements (PPAs), abgeschlossen haben. Die beiden Projekte befinden sich in Mecklenburg-Vorpommern und werden es zusammen auf eine Erzeugungsleistung von 113 Megawattpeak bringen. Die Baugenehmigungen liegen bereits vor, die Inbetriebnahme ist für Mitte 2026 geplant. Energiekontor will die beiden Parks anschließend in den Eigenbestand übernehmen.
Die Energiepartnerschaft mit der Salzgitter Flachstahl GmbH wird dazu beitragen, deren Stahlherstellung auf ein weitgehend CO2-freies Verfahren umzustellen – ein wichtiger Baustein für die Dekarbonisierung industrieller Prozesse und das Erreichen der deutschen Klimaziele. Die Salzgitter-Gruppe hat dazu bereits ein eigenes Transformationsprogramm aufgelegt: Strom aus erneuerbaren Energiequellen soll dabei zur Produktion von Wasserstoff eingesetzt werden, der wiederum die im konventionellen Hochofenprozess verwendete Kohle nach und nach ersetzt. Statt klimaschädlichem CO2 wird dann Wasser freigesetzt, das im industriellen Prozess weiter genutzt werden kann.
Nach Angaben der Marktoffensive Erneuerbare Energien der Deutschen Energie-Agentur (dena) nimmt die Bedeutung solcher Stromlieferverträge in Europa immer weiter zu. Besonders der deutsche Markt, in dem ein Großteil der PPAs auf Solar- und Offshore-Parks sowie auf ausgeförderte Onshore-Anlagen entfällt, verzeichne ein starkes Wachstum und habe sich in den vergangenen vier Jahren zu einem der größten und wichtigsten PPA-Märkte in Europa entwickelt.
»Die Möglichkeit der Dekarbonisierung über den erneuerbaren Strombezug mittels nachgewiesener Grünstromqualität auf Basis von hochwertigen Herkunftsnachweisen ist ein zentraler Standortfaktor sowohl für bestehende Standorte als auch für ansiedlungswillige Unternehmen«, heißt es dazu in einem aktuellen Factsheet der Marktoffensive, das sich auf das Strommarktdesign der Zukunft bezieht. Die Unternehmen erhielten so einen Hebel, die eigenen Produkte und Dienstleistungen über den erneuerbaren Strombezug zu dekarbonisieren und sich langfristig stabile Strompreise zu sichern.
Auch für Energiekontor bedeuten PPAs eine hohe Planungssicherheit, sind sie doch ein zentraler Baustein für die Realisierung der eigenen Projektpipeline. »Und das frei von staatlicher Förderung«, ergänzt Peter Szabo. »Für uns ist das eine wichtige strategische Stoßrichtung.«