Noch ist es in Deutschland eine Pionierleistung, Solarparks ohne staatlich garantierte Förderung zu realisieren. Doch Energiekontor hat dieses Jahr bereits zwei große Partner gefunden, die bereit sind, diesen Weg gemeinsame mit dem Unternehmen zu gehen. Direkte Stromabnahmeverträge bilden die Basis dafür.
Den ersten Vertrag dieser Art hat Energiekontor bereits im Februar mit der EnBW Energie Baden-Württemberg AG geschlossen. Das sogenannte Power Purchase Agreement (kurz: PPA) bezieht sich auf einen von Energiekontor östlich von Rostock geplanten Solarpark, den das Unternehmen auch bauen und betreiben wird. Der etwa 85 Megawatt starke Park soll jährlich rund 88 Gigawattstunden Solarstrom produzieren – genug, um rechnerisch gut 25.000 Haushalte zu versorgen. Den erzeugten Strom nimmt die EnBW Energiekontor 15 Jahre lang zum Festpreis ab. Das haben beide Partner in dem PPA vereinbart. Voraussichtlich Ende 2020 wird der Park in Betrieb gehen.
Mit dem langfristigen Abnahmevertrag sieht EnBW beide Unternehmen in Deutschland in einer Vorreiterrolle bei der Vermarktung von Strom aus großen Solaranlagen. »Im internationalen Umfeld ist der Markt für PPAs in den letzten Jahren bereits stark gewachsen«, berichtet Peter Heydecker, bei der EnBW verantwortlich für das Geschäftsfeld Handel. Das kann auch Energiekontor bestätigen, hat das Unternehmen doch bereits seit vielen Jahren in Großbritannien Erfahrungen mit PPAs gesammelt. »Nachdem wir in England bereits den ersten förderungsfreien Windpark errichtet haben, werden wir nun auch in Deutschland als Pionier vorangehen«, betont Peter Szabo, Vorstandsvorsitzender der Energiekontor AG.
Einen weiteren förderfreien Solarpark will Energiekontor bereits in diesem Jahr im fränkischen Absberg realisieren. Hier wird der Energieversorger innogy SE den Ökostrom abnehmen. Das haben beide Unternehmen im Mai vereinbart. »Immer mehr Kunden legen Wert auf eine Reduktion ihres CO2-Fußabdrucks und wollen mittel- bis langfristig auf Strom aus regenerativen Energien umstellen«, sagt Thorsten Bomm, bei innogy als Leiter Customer Commodity Management tätig. Insofern sei der Abschluss des Liefervertrags auch ein weiterer Baustein bei innovativen Produkten für das eigene grüne Beschaffungs- und Absatzportfolio.
Für Energiekontor macht diese zweite Kooperation mit einem großen Partner einmal mehr deutlich, dass Ökologie und Ökonomie keine Gegensätze mehr sind. »Damit kommen wir unserer Vision, dass eines Tages der gesamte Energiebedarf zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie gedeckt wird, wieder einen Schritt näher«, freut sich Peter Szabo.