Welchen Effekt schon eine einzelne Windkraftturbine in Sachen Klimaschutz hat, zeigen drei Projekte, die Energiekontor in den vergangenen drei Monaten veräußert hat. Darunter sind zwei baugleiche Nordex-Anlagen mit jeweils 4,5 Megawatt Nennleistung in Nordrhein-Westfalen und eine 3,6 Megawatt starke Vestas-Turbine in Niedersachsen. Jede von ihnen dürfte im Jahresschnitt zwischen 11 und 12 Millionen Kilowattstunden klimafreundlichen Strom produzieren. Damit ließen sich in Deutschland rechnerisch rund 4.500 Durchschnittshaushalte versorgen – pro Anlage. Ein zurzeit in Jülich-Barmen und - Merzenhausen entstehender Windpark, den Energiekontor Anfang Juli verkauft hat, könnte mit seinen drei Turbinen sogar Strom für knapp 15.000 Haushalte liefern.
Bereits seit Juni speist auch der Windpark Hanstedt-Wriedel im Landkreis Uelzen Strom ins Netz. Mit seinen 31,8 Megawatt zählt er zu den leistungsstärksten Parks, die Energiekontor bisher errichtet hat. Das Unternehmen behält ihn im Eigenparkbestand und hat so die stillen Reserven weiter ausgebaut. »Seit vielen Jahren verfolgen wir die Strategie, rund die Hälfte der realisierten Projekte in den Eigenbestand zu übernehmen«, berichtet Peter Szabo, Vorstandsvorsitzender der Energiekontor AG. »Während wir in den letzten Jahren mehr Projekte verkauft als behalten haben, erlaubt es uns unsere sehr gut ausgebaute Projektpipeline jetzt wieder, mehr Parks zu übernehmen.«
Auf stattliche 6.760 Megawatt ist die Projektpipeline von Energiekontor im ersten Halbjahr angewachsen. Mit Ausnahme der USA sind darin auch die Auslandsmärkte erfasst. »Wir sind sehr stolz darauf, dass es uns trotz der Kontaktbeschränkungen aufgrund von Corona gelungen ist, unsere Projektpipeline weiter auszubauen«, freut sich Peter Szabo. Da sich gerade viele Projekte in der Akquise befinden, dürfte der Umfang bis Jahresende noch erheblich steigen.
Das Geschäftsmodell von Energiekontor hat sich damit auch während der Pandemieals sehr robust erwiesen. Möglich gemacht haben das eine Reihe strikter Maßnahmen. Sie stellen bis heute sicher, dass das Unternehmen nicht zum Stillstand kommt, sollten einzelne Teammitglieder von Corona betroffen sein. So ist der überwiegende Teil der Belegschaft bereits seit März 2020 im Homeoffice, physische Kontakte wurden auf das Notwendigste reduziert, persönliche Meetings durch Videokonferenzen ersetzt. Auch die dezentrale Organisationsstruktur des Unternehmens hat sich als klarer Vorteil erwiesen.
Vieles deutet darauf hin, dass das laufende Geschäftsjahr zu einem der erfolgreichsten in der Unternehmensgeschichte werden könnte. Allein zwölf Windparks (144 Megawatt) und zwei Solarparks (17 Megawatt) befinden sich aktuell im Bau. Die Errichtung von vier weiteren Solarparks mit einem Volumen von über 180 Megawatt soll noch im zweiten Halbjahr beginnen. Die Weichen sind also auch mit Blick auf 2022 auf Wachstum gestellt.
Darunter ist auch ein Solarpark in Mecklenburg-Vorpommern, den das Unternehmen ab kommendem Herbst in der Gemeinde Dettmannsdorf errichten will. Mit einer installierten Leistung von circa 52,3 Megawatt wird er jährlich rund 55,5 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren. Das reicht aus, um den durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von etwa 18.500 Haushalten zu decken. Mit der EnBW Energie Baden-Württemberg AG hat Energiekontor bereits einen langfristigen Stromabnahmevertrag für das Projekt geschlossen. Es ist das zweite Power Purchase Agreement (PPA) zwischen den beiden Partnern. Das in 2019 geschlossene PPA war das erste seiner Art in Deutschland überhaupt.
Insgesamt blickt Energiekontor sehr zufrieden auf den Start ins laufende Geschäftsjahr. Nachdem bereits 2020 Umsatz, Konzernergebnis und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) deutlich gesteigert werden konnten, setzt sich die positive Entwicklung 2021 fort.