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Globale Energiewende: Wind und Sonne übernehmen

News vom 13.07.2017

Die Kosten für die Stromerzeugung aus Wind und Sonne werden in den kommenden Jahren weiter sinken. Ein Großteil der weltweit geplanten Kohlekraftwerke werde daher nicht mehr gebaut. Das prognostizieren die Experten von Bloomberg New Energy Finance in ihrem viel beachteten »New Energy Outlook 2017«. Die wichtigsten Prognosen bis 2040:

Wind- und Sonnenenergie dominieren die Stromerzeugung der Zukunft: Bis zum Jahr 2040 sagen die Fachleute einen Anstieg des globalen Strombedarfs um 58 Prozent voraus. Die im selben Zeitraum stattfindenden Investitionen in neue Stromerzeugungskapazitäten beziffern sie auf 10,2 Billionen US-Dollar. Dabei flössen knapp drei Viertel der Summe in den Ausbau erneuerbarer Energien – allen voran in Windkraft (3,3 Billionen US-Dollar) und Solarenergie (2,8 Billionen US-Dollar). Beide zusammen dürften 2040 etwa die Hälfte der global installierten Stromerzeugungskapazitäten stellen. Zum Vergleich: 2016 waren es 12 Prozent.


Stromgestehungskosten sinken, E-Mobilität wächst: Effizienzsteigerungen, größere Turbinen und Prozessoptimierungen, etwa bei der Wartung der Anlagen, lassen die Stromgestehungskosten der Erneuerbaren weiter sinken und treiben so deren Ausbau voran. Gleichzeitig wächst die Flotte der E-Autos: Die Autoren erwarten, dass 2040 bereits 13 Prozent der Stromnachfrage in Europa und 12 Prozent in den USA auf Elektromobilität zurückgehen werden. Lädt man die Autobatterien, wenn viel erneuerbarer Strom zu günstigen Preisen produziert wird, fungieren sie zugleich als riesiger Stromspeicher, der das Stromnetz zu stabilisieren hilft. Bloomberg geht davon aus, dass der Zuwachs an E-Mobilität die Preise für Lithium-Ionen-Batterien schon bis 2030 um 73 Prozent senken wird.

Kohlekraftwerke in immer mehr Ländern unrentabel: Die immer günstigeren Erneuerbaren in Kombination mit flexiblen Gaskraftwerken werden die Kohleverstromung in Europa bis 2040 um 87 Prozent senken, in den USA um 45 Prozent. In China dürfte der Höhepunkt des Kohleverbrauchs in zehn Jahren überschritten sein. Die Experten erwarten, dass 369 Gigawatt der heute weltweit geplanten Kohlekraftleistung nicht mehr gebaut werden. Das entspricht fast dem doppelten Volumen der gesamten deutschen Stromerzeugungskapazität.

»Der diesjährige Report legt nahe, dass das Ergrünen der weltweiten Stromwirtschaft nicht aufzuhalten ist«, sagt der leitende Autor Seb Henbest. Damit das Weltklima nicht über 2 Grad ansteigt, reichen die Vorhaben der einzelnen Länder allerdings bei Weitem noch nicht aus. Dazu bräuchte es laut Bloomberg weitere 5,3 Billionen US-Dollar an Investitionen, die in emissionsfreie Technologien fließen müssten.